Deutscher Text
1888 rüstete Edison die ersten nicht von Hand angetriebenen
Phonographen mit einem Elektromotor aus. Damals war aber die Elektrizität
noch wenig verbreitet, weshalb 1895 der sogenannte „Clockwork-Phonograph“
mit Federmotor, ähnlich einem Uhrwerk eingeführt wurde.
Damit konnte man nun auch im nicht elektrifizierten Heim einen Phonographen
betreiben. Aus diesem Apparat entstand später die Linie des
"Home Phonographen“.
1896 wurde mit dem „Home Phonographen“ das erste Gerät
für den Hausgebrauch auf den Markt gebracht, das Programm werden
sollte. Bis 1913 wurden davon sieben verschiedene Modelle hergestellt.
Wegen dem kofferähnlichen Erscheinungsbild hat das "Model
A" auch die Bezeichnung "Suitcase" erhalten, welches
1896-1901 produziert wurde. Charakteristisch ist der auf einem goldenen
Banner mit roten Buchstaben geschriebene Namenszug auf dem Deckel.
Die Home Phonographen wurden wie alle andern Modelle von Edison,
standardmässig mit Hörschläuchen oder dem typischen
schwarz bemalten Hexenhut-Trichter aus goldenem Messingblech ausgerüstet.
Es gab aber auch Anbieter auf dem Markt, die im Sortiment Alternativen
zu Edisons Trichtern boten. Besonders beliebt waren um die Jahrhundertwende
Trichter aus Glas, die aber keinen wesentlichen Einfluss auf den
Klang hatten. Leider sind nur sehr wenige Glastrichter erhalten
geblieben.
Der vorliegende Phonograph ist mit einem originalen Hexenhut-Trichter
ausgerüstet. Er wurde nachträglich mit verschiedenen Klangverstärkern
ergänzt. Da originale Hörschläuche aus der Zeit meist
spröde und kaum zu gebrauchen sind, wurden Neuanfertigungen
verwendet. Auch die Galerie für das mehrfache Hören über
Hörschlauche wurde nach alten Plänen von Pierre Cottet
aus Genf originalgetreu nachgebaut. Schliesslich dürfte der
Glastrichter mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht aus der Zeit stammen.
Trotz allen Nachbauten ist dieser Phonograph ein wunderbares Anschauungsobjekt
und zeigt uns originalgetreu, wie man ein paar Jahre vor 1900 mit
Musik umging. Erwähnenswert ist auch die originale und sehr
wertvolle Automatic-Schalldose von Edison.
Hergestellt um 1898, Seriennummer H 17’742.
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English
Text
Until 1888, Edison's phonographs were hand driven.
In June 1888 the so called "Improved Phonograph" was introduced,
featuring an electric motor drive. Meanwhile, other companies produced
talking machines with handier spring motors. But the electrical
genius Edison was unable or unwilling to participate in the development
oft spring motors, always in mind to capitalize on his many extant
inventions. Final, in 1895 he replaced the heavy, battery-driven
mechanisms by spring-motors and introduced the so called "Clockwork-Phonograph".
In 1896, Edison began with his successful "Home Phonograph"
line. Until 1913, successive total seven different models were manufactured.
The "Model A" was produced 1896-1901. Because it's design,
this phonograph was also nicknamed "Suitcase". Characteristic
is the golden banner on the lid with red letters. Fitted by hearing
tubes, troublesome noises cut be eliminated.
The present Phonograph was originally fitted by a so called black
and brass "witch’s hat" horn. Later we added a gallery
for multiple hearing ear tubes and a glass horn. The gallery is
a copy made by mons. Pierre Cottet from Geneva. Also the tubes are
remade, because original tubes from the time are fragile and not
more audible today. Glass horns were sold less commonly in the United
States than in Europe. Hawthorne & Sheble listed them in catalogues
from the early 1900's. But only a few glass horns survived the last
century. Probably this example is a copy from our days. Nevertheless
it is a rarity and delightful to look.
This "Home Phonograph Model A" was produced by Edison
about 1898.It is fitted with a verry rare automatic sound-box. The
serial number of the phonograph is H 17’742.
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